4. Februar 2020 /

Stiller und Stiller

Write it your way: „WriteWay“

Bild zu Writeway-Artikel. Schreibmasche

„Write it your way“ ist unsere neue „Tech-Reihe“  mit dem Autorenduo Stiller & Stiller. Als eingefleischte Selfpublisher haben die beiden Autoren schon das ein oder andere Schreibprogramm getestet. Heute geht es um das Gratisprogramm „WriteWay“.


Wer viel schreibt, verbringt viel Zeit vor dem Bildschirm. Allein aus diesem Grund lohnt es sich, Ausschau nach dem „Richtigen“ zu halten. Neben dem Wohlfühlfaktor ist vor allem die eigene Arbeitsweise entscheidend – und die sollte von einer Schreibsoftware möglichst gut unterstützt werden. In den  kommenden Gastbeiträgen geben wir, Barry und Dana Stiller, euch einen Überblick, stellen verschiedene Konzepte vor und fassen unsere Erfahrungen in einer Miniserie zusammen.

In diesem Beitrag widmen wir uns einem weiteren Schreibprogramm, mit dem AutorInnen szenenorientiert ihre Romane schreiben können. Wie  das zuletzt vorgestellte Programm yWriter, ist WriteWay kostenlos.

WriteWay Professional Edition v1.9.4 – Ex-Profi mit Recherchefunktionen

WriteWay wird seit 2013 nicht mehr weiterentwickelt, ist aber auch mit Windows 10 kompatibel. Was sich anhört, wie ein Programm auf dem Abstellgleis, ist für uns Schreiberlinge ein großes Glück – jedenfalls für die Windows-User; eine Mac-Version gibt es nicht. Nach zehn Jahren als kommerzielles Programm hat sich der Entwickler entschlossen, eine universelle Seriennummer auf der Internetseite zu veröffentlichen, mit der der gesamte Funktionsumfang freigeschaltet wird. Die Oberfläche wirkt naturgemäß etwas altbacken, dafür hat es der Funktionsumfang in sich und geht zum Teil erheblich über den zuvor besprochenen yWriter hinaus.

Das Hauptfenster von WriteWay mit Inhaltsverzeichnis, Texteditor und konfigurierbaren Info-Tabs.

Das Hauptfenster von WriteWay mit Inhaltsverzeichnis, Texteditor und konfigurierbaren Info-Tabs.

Vor gut einem Jahr haben wir dieses mittlerweile kostenlose Schreibprogramm entdeckt und fanden es so gut, dass große Teile unseres dritten Peter-Conrad-Romans MASCHINE damit entstanden sind. Im linken Teil des Hauptfensters findet sich das baumartig aufgebaute Inhaltsverzeichnis mit Teilen (Akten), Kapiteln und Szenen, welche sich natürlich leicht umarrangieren lassen. Daneben arbeitet der Szeneneditor, der sogar eine von vielen geschätzte Papierseitenoptik bietet. Das Info-Panel im unteren Bereich lässt sich beinahe völlig frei mit selbst erstellten Reitern konfigurieren.

Für die Recherche gibt es ein gesondertes Fenster, das auch als Webbrowser fungieren kann und auch 2020 noch mit den meisten Webseiten kompatibel ist. Ähnlich dem Navigationsfenster mit dem Inhaltsverzeichnis, bietet das Recherchefenster einen flexibel bestückbaren Baum für Weblinks, Texte und Bilder.

WriteWays Recherchefenster mit Browser und frei konfigurierbarem Rechercheverzeichnis

WriteWays Recherchefenster mit Browser und frei konfigurierbarem Rechercheverzeichnis

Der untere Teil des Hauptfensters gehört den Figuren-Datenblättern, die sich ebenfalls in weiten Bereichen anpassen lassen. Eine einfache Storyboard-Ansicht in Form von Szenenkarten komplettiert die Arbeitsoberfläche. Will man alle Arbeitsbereiche im Blick behalten, kann der Bildschirm gar nicht groß genug sein; auf einem Notebook kann es schon einmal eng werden.

Wie yWriter auch bietet WriteWay diverse Statistikfunktionen (unter anderem eine sehr fordernde Fortschrittsanzeige mit Deadlines) und die notwendigen Exportfunktionen. Auch bei diesem Programm bleiben aufwendige Formatierungsfunktionen, wie sie von einigen kommerziellen Programmen geboten werden, außen vor. Der Export für Word ist allerdings recht solide und erfordert wenig Nacharbeit.

WriteWay bietet getrennte Exportkonfigurationen für Druck und eBook

WriteWay bietet getrennte Exportkonfigurationen für Druck und eBook

Natürlich ist auch dieses Programm so absturzsicher, dass wir ihm unsere Arbeit anvertraut haben, und bietet eine Auto-Save-Funktion. WriteWay ist leicht durchschaubar und ressourcenschonend. Wenn ihr genug Platz auf dem Desktop habt, dann geht mit WriteWay noch etwas mehr als mit yWriter. Auch hier unsere Empfehlung: unbedingt ausprobieren, denn WriteWay ist ganz sicher eines der besten kostenlosen Schreibprogramme.

Wir hoffen, ihr könnt Nutzen aus unseren Erfahrungen ziehen und probiert das szenenorientierte Plotten und Schreiben einmal aus. Im nächsten Teil geht es um kommerzielle Programme mit dieser Konzeption, die zum Teil noch erheblich mehr können als unsere Freeware-Favoriten. Lasst euch überraschen!

Zu den Autoren

Während der Studienzeit in Köln, begannen Dana und Barry die Arbeit an ihrem ersten gemeinsamen Roman INFORMIUM – Tödliches Experiment. Es folgte mit GREEN MAMBA – Schatten des Todes ein DDR-Thriller, der 2018 auf die Shortlist für den Indie Autor Preis der Leipziger Buchmesse kam. Aktuell arbeiten  Stiller & Stiller an der archäologischen Krimireihe Ein Fall für Peter Conrad.

Geschrieben von

Stiller und Stiller

Dana Stiller studierte Ägyptologie und Frühgeschichte, sowie die Archäologie Mesoamerikas und Keltische Sprachen. Es folgte ein Mathematik- und Anglistikstudium. Barry Stiller ist Journalist und arbeitete nach der Zeit bei einem privaten TV-Sender als Redakteur für Publikumszeitschriften in München. Danach schrieb er für ein Musikermagazin in Köln. Ende der 90er Jahre studierte er Ur- und Frühgeschichte und mesoamerikanische Archäologie.

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