4. Februar 2019 /

GastautorIn

Warum ihr jetzt zu einem Autorenstammtisch gehen solltet

Autorenstammtisch

Es gibt AutorInnen, die einfach nur an ihren Schreibtischen sitzen und schreiben möchten. Aber es gibt auch die Sorte, die sich gerne mit anderen austauschen möchten. Das geht in Foren, über die sozialen Netzwerke oder auch offline – zum Beispiel bei einem Autorenstammtisch.

Wo gibt es Autorenstammtische in Deutschland?

Ich zähle mal die Städte auf, von denen ich weiß, dass es dort Autorenstammtische gibt. Sollte es noch in anderen Städten welche geben, dann schreibt es mir gerne in die Kommentare – so etwas interessiert mich immer! Hier die Städte: Berlin, Bonn, Bremen, Düsseldorf, Dresden, Essen, Frankfurt, Hannover, Hamburg, Kiel, Köln, Leipzig, Lübeck, München, Rosenheim (ohne Witz!) und Stuttgart. Möglicherweise gibt es die Stammtische in Dortmund, Rostock, Tübingen und Würzburg auch noch, aber darüber liegen mir aktuell keine Informationen vor.

Worin unterscheiden sich die Autorenstammtische in Deutschland?

Autorenstammtische unterscheiden sich alle voneinander. Bei manchen trifft man sich zum schnacken. Andere treffen sich zum Schreiben. Es gibt auch Stammtische, die richtige Themenabende organisieren und ReferentInnen dazu einladen, damit alle TeilnehmerInnen etwas lernen können. Möglich ist auch, sich gegenseitig bei Lesungen zu besuchen und zu unterstützen. Da gibt es ein breites Spektrum, wobei natürlich viel von den TeilnehmerInnen abhängt – und von den Personen, die die Termine organisieren. Ein weiterer Unterschied: Einige Autorenstammtische vereinbaren feste Termine („jeder erste Mittwoch eines Monats“), andere vereinbaren in einem festen oder lockeren Turnus neue Termine, an denen möglichst viele Personen teilnehmen können. Doodle lässt grüßen!

Wer bietet Stammtische an?

Verschiedene Vereine kümmern sich darum, dass es Autorenstammtische und Treffen in deutschen Städten gibt. Da wären zum Beispiel der Bundesverband junger Autoren und Autorinnen e. V. (kurz: BVjA), die Mörderischen Schwestern, das PAN e. V. oder auch der Selfpublisher-Verband.

Tipp von mir: In München gibt es einen Autorenstammtisch, den der Selfpublisher-Verband gemeinsam mit tolino media ins Leben gerufen hat. Derzeit findet er alle sechs bis acht Wochen statt. Hier stehen das Netzwerken und der Austausch im Vordergrund. Meistens sind es circa zehn bis fünfzehn Personen, die sich in einem Restaurant treffen. Ganz entspannt. Von professionellen VollzeitautorInnen bis zu AnfängerInnen ist alles dabei. Dadurch entstehen immer sehr interessante Gespräche. Gerade wenn man noch nicht lange dabei ist, empfehle ich sehr, zu einem solchen Treffen zu gehen und jede Menge Fragen zu stellen.

Verpasst nicht den nächsten Autorenstammtisch in München: tolino media und der Selfpublisher-Verband laden euch am 21. Februar ab 18 Uhr in die Goldene Rakete, Ursulastr. 3 ein. Neben Burgern und Kegelbahn solltet ihr auch den Impulsvortrag von Tanja Fischer, Ansprechpartnerin für Selfpublisher bei LovelyBooks, nicht verpassen. Wir freuen uns darauf euch bei unserer Veranstaltung zu sehen. 

Wie gründe ich einen Autorenstammtisch?

Für ungefähr zwei Jahre habe ich beim BVjA ein Ehrenamt bekleidet. Eine meiner Aufgaben war es, Autorenstammtische in Deutschland überall da zu gründen, wo wir Mitglieder hatten – jedenfalls, sofern es möglich war.

Welche Voraussetzungen braucht ein Autorenstammtisch?

Das ist einfach: genügend TeilnehmerInnen. Nicht alle, die gerne bei einem Autorenstammtisch dabei sind, können an jedem einzelnen Termin teilnehmen. Daher musste ich immer genügend AutorInnen in einer Stadt und deren Umgebung zusammentrommeln, damit überhaupt ein Treffen zustande kam.

Wie finde ich TeilnehmerInnen?

Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich weiß von AutorInnen, die Annoncen in Zeitungen aufgegeben haben. Ganz klassisch. Ich habe damals meine Absicht auf Facebook und Twitter in die Welt hinausgeschrien. Außerdem habe ich noch Klinken geputzt: Auf www.autorenwelt.de habe ich die Mitglieder nach denen durchstöbert, die in der jeweiligen Stadt wohnten, in der der Stammtisch stattfinden sollte. Das hat übrigens meine Geographiekenntnisse massiv verbessert. Bis auf Mainz. Ich werde für immer behaupten, dass sich Mainz in Hessen befindet. Das bekomme ich nicht mehr aus dem Kopf.

Jede Menge E-Mail-Verkehr

Die E-Mail-Adressen, die ich bei meiner Kontaktaufnahme eingesammelt habe, habe ich zu einem Städte-Verteiler zusammengebastelt. Dann habe ich eine E-Mail nach der anderen verschickt. Es ging darum, einen passenden Ort für ein erstes Treffen zu finden, ein Datum und eine Uhrzeit festzulegen.

In meiner letzten E-Mail habe ich noch aufgelistet, worüber sich die TeilnehmerInnen beim ersten Treffen unterhalten sollten:

  • Welche Art Autorenstammtisch wollen wir sein? Was wollten wir bei unseren Treffen tun? Schnacken? Schreiben? Sowas halt.
  • Wie oft wollen wir uns treffen?
  • Wer übernimmt die Organisation des Autorenstammtischs? Diese Aufgabe muss nicht an einer Person alleine hängen bleiben! Das könnten auch zwei oder mehrere übernehmen.
  • Jupp. Ich finde es sehr wichtig, dass man offen ausspricht, dass man nicht auf irgendjemanden herabschaut. Bei einigen Autorenstammtischen ist die Truppe bunt gemischt: Profis und AnfängerInnen. VerlagsautorInnen und SelfpublisherInnen. Thriller- und KinderbuchautorInnen. Wenn sich alle darauf einstellen und bewusst beschließen, sich freundlich zu begegnen, läuft das.
  • Es immer gut, wenn sich eine Person berufen fühlt, das Wort zu ergreifen und durch die „Tagesordnung“ zu führen. Sonst wird das nix.

Achtung! Wenn ihr E-Mails an einen Verteiler schickt, dann setzt diesen bitte in Blindcopy. So können die anderen EmpfängerInnen die E-Mail-Adressen der anderen nicht sehen. Datenschutzgrundverordnung und so.

Der Morgen danach

Okay, das wird euch kaum betreffen. Ich habe am nächsten Morgen nachgefragt, wie das Treffen war und wer zukünftig die Organisation übernimmt. Aber wir gehen mal davon aus, dass ihr nur einen Autorenstammtisch organisiert, wenn ihr selbst teilnehmt, oder? Da fällt dieser Schritt natürlich weg.

Fazit

Nur selten war meine Erfahrung mit einem Autorenstammtisch unangenehm. Ich mag solche Treffen, da ich ein großer Fan von Netzwerken im Literaturbetrieb bin. Autorenstammtische helfen dabei unheimlich. Wichtig ist ein respektvolles Miteinander und dass man sich wohlfühlt. Dann können solche Treffen bereichernd sein und dafür sorgen, dass man noch was lernt und Neues erfährt. Ich wünsche euch dabei viel Erfolg!

Kurzvita

Jasmin „Zippi“ Zipperling ist Autorin, Bloggerin, bekennende Twitterina und kinderschokoladensüchtig. Seit Ende 2015 ist sie Teammitglied der „Autorenwelt“ und seit Mitte 2016 freies Redaktionsmitglied der Fachzeitschrift „Federwelt“. Ihr findet sie auf Twitter, Instagram, Facebook und YouTube. Für fünf Blogbeiträge ist sie der persönliche „Hauself“ von tolino media. Das hier ist einer davon.

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