18. Januar 2019 /

GastautorIn

Weiterbildung für Autor*innen

Weiterbildung für AutorInnen

Eine Frage stellt sich unsere Gastautorin Jasmin Zipperling schon länger: Reicht es für eine Autorin aus, gut zu schreiben? Wenn sie sich ihre KollegInnen so anschaut, denkt sie: nein. Mit einer passenden Weiterbildung können Wissenslücken aber schnell geschlossen werden.

Mittlerweile gehört zum Veröffentlichen mehr dazu. Kann man aber alles lernen. In welchen Bereichen sich Schreibwütige weiterbilden können, möchte ich euch mit diesem Beitrag zeigen.

Kreatives Schreiben

Ich habe 2011 einen Online-Schreibkurs belegt, weil ich nicht verstanden habe, warum ich so viele Ablehnungsschreiben kassiert habe. Danach wusste ich es und mein Stil hat sich merklich verbessert. Schreiben ist ein Handwerk, das man lernen kann.

Marketing

Natürlich ist es super, wenn ihr tolle Bücher schreibt. Aber wie soll die jemand lesen, wenn niemand erfährt, dass es sie gibt? Eben. Daher brauchen wir Marketing. Sich im Internet zu präsentieren kann dazugehören. Die Zielgruppe des Buchs anzusprechen ebenso. Blogger Relations auch. Übrigens gibt es auch Seminare im Bereich Influencer Marketing.

Sprechtraining

Warum um Himmels Willen sollte man als AutorIn ein Sprechertraining brauchen? Pauschal möchte ich hier nicht sagen, dass ihr auf jeden Fall eines absolvieren solltet. Wenn ihr euch mit Publikum unwohl fühlt, fallen Lesungen für euch sicher flach. Solltet ihr aber genau das wollen, ist ein Sprechtraining absolut empfehlenswert. Habt ihr mal AutorInnen lesen hören, die das nicht so gut können? Zum Einschlafen! Wenn ihr euer Publikum gut unterhalten und zum anschließenden Kauf eurer Bücher animieren möchtet: Sprechertraining! Ganz klar.

Bildbearbeitung

Zippi, jetzt übertreibst du aber! Bildbearbeitung … tse! – Okay, möglicherweise bin ich ein wenig Instagram-geschädigt. Aber es gibt Schreibwütige und BloggerInnen, die zaubern Bilder zu Büchern, die sind einfach WOW! Solche Bilder haben meine Aufmerksamkeit und ihr könnt sie natürlich auch auf anderen sozialen Netzwerken teilen. Zitate aus eurem Buch können, wenn ihr sie grafisch aufbereitet, ordentlich was hermachen. Bildbearbeitung ist kein Muss. Aber es ist modern und wenn euch das liegen sollte: Go for it!

Selbstorganisation

Auf Twitter habe ich nach Weiterbildungen gefragt. Eine Antwort, die mich sehr überrascht hat: Selbstorganisation. Grundsätzliche Selbstorganisation, aber auch spezielle zu Steuern, Finanzen oder die VG Wort. Ein passendes Seminar dazu ist mir auf Anhieb nicht bekannt. Falls ihr eines kennt, schreibt es doch gerne unten in die Kommentare.

„Computerkram“

Toll ist es natürlich, wenn man eine eigene Homepage hat und die auch selbst pflegen kann. Ich gebe es zu: Für mich sind das böhmische Dörfer (erkennt ihr vielleicht an der liebevollen Zwischenüberschrift). Aber natürlich können AutorInnen auch eine Weiterbildung zu HTML, CSS und MfG von den Fantastischen Vier belegen. Zum Computerzeug zählen für mich übrigens auch E-Books und deren Formatierung. Hilfe dazu findet ihr zum Beispiel in der „eBook Basics“-Reihe in diesem Blog.

Weiterbildungsmöglichkeiten für das kleine Budget

Japp, es gibt auch kostengünstige Alternativen, um an das notwendige Wissen zu gelangen:

Autorenstammtische

Bei solchen Treffen kommt es zwangsläufig zum Austausch mit Gleichgesinnten. Ihr profitiert also von den Erfahrungen und dem Wissen der Anderen. Auch von tolino media gibt es immer wieder Autorenstammtische in München. Infos zu den nächsten Veranstaltungen findet ihr immer auf Facebook.

Schreibratgeber

Die kosten nicht so viel wie ein Seminar. Außerdem kann man sich solche Bücher auch wunderbar zum Geburtstag wünschen.

Litcamp

Auch die Literaturcamps möchte ich zu den kostengünstigen Weiterbildungsmöglichkeiten zählen. Es gibt bisher Litcamps in Heidelberg, Hamburg, Bonn und ab 2019 auch in Berlin. Befindet sich eines dieser Camps in eurer Nähe, fallen Übernachtungskosten weg. Der Eintritt ist nicht hoch – aber ihr müsst eine Ticketwelle erwischen. Ihr könnt euch mit netten Menschen aus der Branche vernetzen und lernt etwas.

YouTube

Es gibt einige deutschsprachige Video-Kanäle, die sich mit dem Schreiben befassen. Hier die, die ich kenne:

Volkshochschule (VHS)

In vielen Städten gibt es Volkshochschulen, welche die eine oder andere passende Weiterbildung im Programm haben – auch Schreibkurse. Ich bin da allerdings skeptisch. Die VHS gehört für mich zur „es kommt darauf an“-Kategorie. Eine Freundin von mir hat mal einen VHS-Kurs besucht, bei dem die Dozentin nicht mal die Genres kannte. Daher: Empfehlung unter Vorbehalt.

Anbieter für Seminare und Fortbildungen und Konferenzen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

Hier die Anbieter, die mir bekannt sind, weil ich sie selbst bereits getestet habe (bis auf das Sprechtraining, aber das hat mir meine Chefredakteurin empfohlen):

… und zum Schluss …

Ich hätte noch mehr zu deutschsprachigen Weiterbildungen für AutorInnen schreiben können. Aber leider reicht der Platz in einem Blogbeitrag nicht aus.

Wenn ihr selbst nach Fortbildungen sucht, dann achtet auf die Referenzen. Haben andere AutorInnen dort bereits Seminare besucht und waren zufrieden? Wunderbar. Ansonsten sucht euch lieber etwas Anderes. Die Weiterbildung sollte euer Geld wert sein.

Und falls ihr eher etwas zur Inspiration und Ideenfindung braucht – ja, auch dafür gibt es Kurse. Anfangen könnt ihr aber damit, dass ihr mit offenen Augen durch die Welt geht und die Menschen im Café am Nachbartisch belauscht. Dabei bitte nicht vergessen: Fast keine Erfahrung, ist an jemandem verschwendet, der schreibt.

Gibt es noch andere Bereiche, in denen wir uns fortbilden sollten? Habt ihr schon einmal eine Weiterbildung gemacht, die euch total geholfen hat? Schreibt es gerne unter diesem Beitrag in die Kommentare. Ich bin gespannt.


Kurzvita

Jasmin „Zippi“ Zipperling ist Autorin, Bloggerin, bekennende Twitterina und kinderschokoladensüchtig. Seit Ende 2015 ist sie Teammitglied der „Autorenwelt“ und seit Mitte 2016 freies Redaktionsmitglied der Fachzeitschrift „Federwelt“. Ihr findet sie auf Twitter, Instagram, Facebook und YouTube. Für fünf Blogbeiträge ist sie der persönliche „Hauself“ von tolino media. Das hier ist einer davon.

Geschrieben von

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